Unsere Vereinsarbeit

Der Schützenverein Haarbrück ist ein lebendiger Verein, der sich bemüht, das Brauchtum des Schützenwesens zu pflegen und die Gemeinschaft der Dorfbewohner zu fördern. Das Schützenfest ist dabei der Höhepunkt des Vereins, aber auch darüber hinaus gibt es zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen, die das Vereinsleben bereichern.

Das gefeierte Schützenfest beschränkt sich nicht nur auf das Wochenende des Fests, sondern umfasst auch zahlreiche Vorbereitungen und Aktivitäten im Vorfeld. Eine besondere Form der Vorbereitung auf das Schützenfest ist das seit 2001 ausgetragene Ordenschießen. Dort kann jeder durch Abgeben von 6 Schuss auf eine Ringscheibe mit einem Luftgewehr einen Orden erringen. Die Medaillen in Gold, Silber und Bronze werden am Nachmittag beim Königschießen an die Sieger verteilt.

Das in der Regel 2 Wochen vor dem Schützenfest stattfindende Königschießen ist mit Abstand die wichtigste Veranstaltung im Jahr des Schützenfestes. Dieses beginnt mit dem Abholen des noch amtierenden Königs. Anschließend marschiert der Festzug zur Bürgerhalle, wo der Wettkampf um die Königswürde ausgetragen wird. Der Schützenkönig wird durch Abgabe von 3 Schuss auf eine Scheibe ermittelt. Neben den Majestäten der Erwachsenen werden dort auch die Majestäten der Kinder ermittelt. Nach dem Königsschießen wird der neue Hofstaat vom Festumzug abgeholt, proklamiert und gefeiert.

Trotz aller Veränderungen verläuft das Schützenfest in Haarbrück von Alters her nach einem festen Grundmuster. Für die Schützen startet dieses schon am Freitagabend mit der Gewehrausgabe. Dort werden alle neuen Schützen ausgestattet und der Umgang mit dem Holzgewehr wird geübt. Der Samstag beginnt mit der Schützenmesse. Anschließend marschiert der Festumzug von der Kirche zum Kriegerdenkmal, bei welchem der Zapfenstreich mit Kranzniederlegung durchgeführt wird. Danach geht es zurück zur Bürgerhalle, in welcher der große Festball stattfindet. Der Sonntag startet mit dem Traditionellen Wecken, bei dem der Hofstaat und die Vorstandsmitglieder durch die Musikkapelle geweckt werden. Um 14 Uhr lässt der Hauptmann die Schützen vor der Bürgerhalle antreten. Anschließend holt der Festumzug zunächst die Fahne ab und marschiert dann zum Haus des Oberst, wo dieser alle Gäste begrüßt. Danach werden der König und die Königin abgeholt, bevor der große Umzug durch das Dorf beginnt. Nach dem Einmarsch in die Halle folgen der Königstanz und weitere Musikeinlagen. Am Montag treten die Schützen um 9 Uhr an mit anschließendem traditionellen Frühschoppen. Am Nachmittag findet der Umzug des Kinderkönigspaares statt. Anschließend folgt der Königstanz und am Abend der Festball. Der Montagabend klingt mit dem Großen Zapfenstreich und dem Ausmarsch aus.

Das örtliche Schützenfest ist nicht mehr „Alles“. Seit ca. 1990 fällt für die Bruderschaft, unabhängig vom traditionellen Schützenfest, ein vielfältiges Programm an. Der Vorstand versucht, einmal im Jahr eine Abendveranstaltung zu organisieren, besonders wenn in dem betreffenden Jahr kein anderes Fest stattfindet. Das soll die Verbundenheit der Dorfbewohner untereinander stärken.

Seit 1991 wird in der Stadt Beverungen eine Stadtmeisterschaft der Schützenvereine, -bruderschaften und -gesellschaften ausgetragen. Daran nehmen aus allen 12 Ortsteilen je zwei Mannschaften und eine Seniorenmannschaft teil. Jeder Schütze hat pro Wettbewerb fünf Schuss und kann somit 50 Ringe erreichen. Nach sechs Wettbewerben an sechs verschiedenen Schießständen steht schließlich die Siegermannschaft fest. Die Haarbrücker Bruderschaft hat diesen Wettbewerb schon mehrfach gewonnen. Im Jahre 2003 ging der Wanderpokal nach fünfmaligem Gewinn in das Eigentum der Haarbrücker Bruderschaft über. Die Pokalvergabe wird jeweils in einem anderen Ortsteil mit einem Tanzabend verbunden. Die Idee dieses Wettstreits ist es, die Kameradschaft unter den Vereinen der Großgemeinde zu fördern und zu festigen.

Dem gleichen Ziel dient ein weiterer Wettbewerb, das Pokalschießen. Dieses Schießen ist von der Stadt Beverungen initiiert worden und ist eine Tagesveranstaltung. Im aktuellen Modus gibt es eine Mannschaft mit 5 Schützen. Von den Schützen werden jeweils 7 Schuss abgegeben, wobei nach den ersten beiden Schüssen geschaut werden kann wie geschossen wurde. Bei der Auswertung werden nur die 5 besten Schüsse gewertet. Die Siegermannschaft erhält den Wanderpokal. Der beste Einzelschütze wird ebenfalls ausgezeichnet.

Eine besondere Herausforderung stellt das alle fünf Jahre stattfindende Stadtschützenfest dar. Das fünfte Stadtschützenfest richtete Haarbrück 1995 und das neunte 2019 aus. Unter der Regentschaft von Fritz Hübener und Sonja Bronghton wurde das Fünte Stadtschützenfest gleichzeitig mit dem Haarbrücker Schützenfest gefeiert. Das Haarbrücker Schützenpaar bildeten Stefan Bobbert und Sonja Winter. Bei dem Festakt auf dem Sportplatz wurde die restaurierte Fahne aus dem Jahre 1913 von Pfarrer Turski erneut gesegnet. 2019 unter der Regentschaft von Augustin und Anette Fuentes Santana sowie dem Haarbrücker Königspaar Frederik Müller und Isabelle Hartmann wurde das Fest ebenfalls gleichzeitig mit dem Haarbrücker Schützenfest gefeiert.

Noch eine Stufe höher ist das Bezirksschützenfest des Bezirks Höxter einzustufen. Es wird abwechselnd von einer der 40 Bruderschaften ausgerichtet. 2010 wurde dies bereits in Haarbrück gefeiert und 2027 kommt es erneut nach Haarbrück.

Der Bezirksverband Höxter der historischen Schützen feiert auch einmal im Jahr einen Ball der Könige. Nach einer Festmesse und einem gemeinsamen Abendessen folgt der Königsball. Dieser festliche Abend wird jeweils von einer anderen Bruderschaft ausgerichtet. Die Haarbrücker Bürgerhalle stand auch schon den Dalhäuser und Jakobsberger Bruderschaften für die Feier zur Verfügung. Von den Haarbrückern wurde der Ball in den Jahren 1992, 2010 und 2017 ausgerichtet und wird 2028 wieder in Haarbrück stattfinden.

Auf einer noch höheren Ebene findet jährlich das Bundesschützenfest statt. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss der Diözesanverbände aus den Diözesen Paderborn, Aachen, Essen, Köln, Münster und Trier. Die Schützenbruderschaft Haarbrück beteiligte sich seit 2001 an diesem Großereignis. Den Anstoß gab die Tatsache, dass der Haarbrücker Schützenkönig Norbert Koch Bezirksschützenkönig geworden war und somit zum Bundesschießen eingeladen wurde. Die Teilnahme des gesamten Vorstandes am Bundesschützenfest in Emmerich kam bei den Haarbücker Teilnehmern gut an, sodass auch die Feste in Delbrück (2002), Beverungen (2007), Hövelhof (2008) und die meisten der darauf folgenden Feste mitgefeiert wurden.